Wer war Maria Magdalena wirklich?
Es hat nur etwas mehr als 5 Jahre gedauert, aber heute habe ich tatsächlich mal einen Artikel für Die Eule geschrieben, die Online-Kirchenzeitung, die ich damals mit gegründet habe.
Inspiriert hat mich diese Predigt von Diana Butler Bass, die auf die neutestamentliche Forschung von Elizabeth Schrader zu Maria Magdalena hinweist. Dieser Mischung aus knackiger theologischer Quellenkritik und feministischer Weltverbesserung konnte ich mich nicht entziehen:
Wer tiefer einsteigt in die Frage, wer die Maria Magdalena im Neuen Testament war, vor dem entspinnt sich ein regelrechter exegetischer Krimi voll von Missverständnissen, Täuschungsmanövern und Rufmord. Denn quer durch die Kirchengeschichte lassen sich bis hin zu den frühesten uns bekannten Abschriften der Evangelien Spuren des Ringens um die Deutungshoheit über Maria Magdalena finden.
[…]
Wie die emotionalen Reaktionen auf Schraders Forschung zeigen, geht es bei diesen Bemühungen nicht nur darum, historische Ereignisse zu rekonstruieren. Es geht nicht allein darum, was damals „wirklich“ geschah, sondern es geht um das Wesen der christlichen Kirchen heute, die in den Augen vieler an versteinerten, patriarchalen Strukturen leidet, und – man möchte sagen – zu verrecken droht.