Volltheologen
Das Verhältnis in der Theologie zwischen denen, die auf Lehramt studieren und denen, die ein Diplom oder Kirchliches Examen anstreben ist nicht immer einfach. Man erwischt sich dabei, „die Anderen“ nicht ganz ernst zu nehmen. Ein typisches Symptom: Die fragwürdige Fremdbezeichnung „Volltheologen.“
So werden immer häufiger Leute genannt, die Theologie nicht auf Lehramt studieren. Die Fachschaft der Uni München definiert „Volltheologe“ in ihrem Begriffslexikon so:
so werden die Theologiestudenten bezeichnet, die Theologie ohne Nebenfächer auf Pfarramt oder Magister studieren. (Im Gegensatz zu den Lehramts- oder Magisterstudenten, die noch weitere Fächer studieren und somit weniger Veranstaltungen als die Pfarramtsstudenten besuchen.)
Ich hoffe doch, dass der Grad eines Theologen nicht an der Anzahl der besuchten Lehrveranstaltungen festzumachen ist. Da kenne ich einige, die sonst eher als Viertel- oder Fünfteltheologen einzustufen wären.
Halb-Theologen?
Nehmen wir mal an, „Volltheologe“ wäre eine sinnvolle Bezeichnung. Wie nennen wir dann die „Lehramts- oder Magisterstudenten“? Sind das dann Halb-Theologen? Leer-Theologen? Selbst die „offizielle“ Bezeichnung Nicht-Volltheologen kann ich nicht-voll ernst nehmen.
Können wir uns einfach darauf einigen, dieses Wort nicht mehr zu verwenden? Es trifft nicht zu und ist herablassend. Es gibt keine halben Theologen. Volle Theologen kenne ich zwar, aber nur aus so mancher Kneipentour. Und die waren zu gleichen Teilen Lehramt, Diplom und Examen.