Über Kommentare

Wie ihr sehen könnt, gibt es jetzt auf moehrenzahn.de unter jedem Artikel einen „Kommentar schreiben“-Button. Ich hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, so etwas einzubauen.

Es gibt einen Grund, warum man Kommentare auf Webseiten oft – und das ist durchaus wertend gemeint – „die untere Hälfte des Internets“ nennt. Internet-Kommentare sind meistens von grauenvoller Qualität. Selbst wenn nicht beledigend oder vulgär, sind sie selten einer Diskussion beiträglich. Und umso größer der Leserkreis einer Seite wird, umso schlimmer wird es.

Kommentare – ja oder nein?

Vor ein paar Jahren ging diese Diskussion durch amerikanische Nerdblogger-Kreise: Sind Kommentare auf Blogs überhaupt eine gute Idee? Man kam zu dem Schluss, dass Kommentare zwar das „Engagement“ erhöhen, dafür aber die gesamtqualität eines Blogs mindern. Deshalb haben sich viele dafür entschieden, Kommentare abzuschalten – und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Der Software-Designer Matt Gemmel zum Beispiel schrieb im Rückblick über seine Entscheidung:

In a nutshell, it was definitely the right move. For the first few days I did miss the validation of getting a flurry of comments on each new article, but I quickly realised that I was enjoying the peace and quiet. […] I’m definitely not going back. If you have a blog, I’d advise you to consider switching comments off too.

Nun, ich hatte bis jetzt keine Kommentarfunktion auf moehrenzahn.de. Warum habe ich das geändert?

Ein Experiment

Dieser Blog ist noch immer recht jung, und ich bin erst dabei, meine digitale Nische zu finden. Dabei bin ich natürlich neugierig, ob jemand hier was liest und warum. Eine Möglichkeit, Feedback zu bekommen1 sind Kommentare. Die kennt jeder und die Hemmschwelle, einen zu schreiben ist recht gering.

Ich nehme an, dass ich zunächst nicht viele Kommentare bekommen werde. Das ist nicht schlimm, bedeutet das doch weniger Arbeit für mich. Aber ich hoffe, dass diese wenigen immerhin wertvoll sein werden. Sollte irgendwann der Tag kommen, an dem mir die Kommentare zu viel werden, schalte ich sie wieder ab. Das ganze ist ein Experiment.

Ich ermutige euch, wenn ihr das lest: Reagiert. Schreibt einen Kommentar!2

In einem weiteren Artikel werde ich darüber berichten, wie ich diese Kommentarfunktion mit Jekyll technisch umgesetzt habe – ganz ohne Datenbanken oder serverseitige Skripte.

  1. Eine andere Möglichkeit wäre Software, die Besucherzahlen und -Interaktionen aufzeichnet. Für Dienste wie Google Analytics ist mir aber die Privatsphäre meiner Leser zu schade. 

  2. Am besten ist es eigentlich, ihr schreibt euren Kommentar als einen durchdachten Post auf euren eigenen Blog. Dann könnt ihr gern einen Kommentar schreiben, um auf euren Blogpost zu verweisen.