Die Olympus OM-D E-M10 Mk II
Als sich in unserer Familie vor einem knappen Jahr Nachwuchs ankündigte, war klar, dass wir eine „richtige“ Kamera brauchen. Wir wollten schließlich Fotos von unserem Sohn machen, die uns später einmal zumindest aus technischer Sicht nicht peinlich sein würden.
Einschlägige Fotografie-Seiten waren sich einig: Im unter 1000-Euro-Segment ist die Olympus OM-D E-M10 Mark II die beste Kamera. Bis auf den unsinnigen Namen war mir die Kamera sofort symphatisch. Das Gehäuse erinnert an klassische Spiegelreflexkameras, dank spiegelloser Technik ist die Olympus jedoch kleiner als eine Vollformatkamera.
Mir schienen beim Kauf vor allem die WLAN-Funktion und der Touchscreen nützlich. Ich verwende den Touchscreen jedoch so gut wie nie. Es ist zwar ganz nett, zwischen Fotos wischen zu können, aber Knöpfe und Drehscheiben sind immer präziser und schneller. Ebenso das WLAN. Es ist ohne Zweifel nützlich, Fotos ohne Kabel auf das Smartphone übertragen zu können – jedoch auch quälend langsam. Trotzdem haben wir unsere Entscheidung für die E-M10 nicht bereut. Wunderbar sind die kompakte Größe, der große Bildschirm und natürlich die tollen Bilder.
Einzige Enttäuschung war, dass mit dem mittelmäßigen mitgelieferten Zoom-Objektiv in Portraits kaum Bokeh zu erzeugen war. Dabei sind die traumhaft unscharfen Hintergründe – wenn wir mal ehrlich sind – der Hauptgrund, eine „richtige“ Kamera zu kaufen. Freilich gibt es auch für die E-M10 Objektive von Olympus mit großer Blende, aber die kosten schnell mehr als die Kamera selbst.
Eine preiswerte Alternative ist ein Objektivadapter für 15 Euro und ein paar alte Spiegelreflexobjektive vom Flohmarkt oder von Großmutters Dachboden. Ich habe an meine Kamera inzwischen fast immer ein geerbtes MC Helios angeschlossen. Damit bekomme ich traumhaftes Bokeh quasi geschenkt. Einziger Nachteil: Das Objektiv muss per Hand scharfgestellt werden (Autofokus gab es im Russland der 90er anscheinend noch nicht). Das ist zunächst einschüchternd, nach etwas Übungszeit fühlt es sich aber ganz selbstverständlich an. Und auch irgendwie professionell.
Außerdem sieht die Olympus mit dem großen Objektiv einfach imposant aus: